angepasste Flugplanungen für Video UAV Technik in schwierigen Umgebungen
mit der Freigabe der letzten Softwareversionen für die Flugplänen von UAV vom Typ DJI PH4 sowie der neuen Planungsversion für die M300 kamen eine Reihe von Möglichkeiten hinzu. Grundsätzlich ist seit Jahren bei DJI eine Reihe von Restriktionen hinterlegt, die bei jeder Flugplanung eingehalten werden müssen. So kann man in der Nähe von NoFlyZones gar nicht aufsteigen bzw. wird angehalten sich für einen professionellen Einsatz „freischalten“ zu lassen. Überwacht wird neben der Flughöhe, Geschwindigkeit und natürlich die Zonen in denen man gar nicht fliegen darf. Grundsätzlich wird der Flug exakt protokolliert. Das ersetzt praktisch das früher übliche Flugbuch.
Das führt bei manchen Anwendern natürlich zur Unzufriedenheit, fühlt man sich doch überwacht. Wir halten diese Vorgabe aber für sinnvoll dient sich doch der Abgrenzung zwischen professionellen und nichtprofessionellen Anwendern und damit eine sinnvolle Einschränkung. Sie kann auch nach entsprechender Anforderung aufgehoben werden, wobei es zwei Stufen gibt. Bei der Ersten bestätigt man den sinnvollen Einsatz und die Einhaltung der Vorgaben, bei der höchsten Stufe ist eine schriftliche Bestätigung bei DJI einzufordern.
Um den Umgriff und damit die Genehmigungsfähigkeit zu erleichtern sind weitere neue Flugplanungen wie die Schräg- und Senkrechtflugplanung für komplizierte Bauwerke oder die Einbeziehung von eigenen Oberflächenmodellen für geländesensitive Flugprofile und die Ergänzungen und Verfeinerungen der bestehenden Fluganordnungen wie Cross- und Parallelflug mit unterschiedlichen Aufnahmerichtungen dazu gekommen.
Verschiedene Aufgabenstellungen benötigen eine unterschiedliche Herangehensweise an die Flugplanung. Flüge in geneigtem Gelände oder gar in Gebirgsregionen mit steilen Tälern benötigen eine total andere Flugplanung wie ein Kiesabbaugebiet oder ein Golfplatz in flachem Gelände. Zusammen mit den Support- und Softwareingenieuren von DJI, aber auch 3Dsurvey unserem bevorzugten Auswertesystem, haben die Ingenieure und Ausbilder der CADdy Akademie in vielen Geprächsrunden auf diese Aufgabenstellungen hingewiesen und Schritt für Schritt hat man diese Szenarien in die professionellen Flugplanungen eingearbeitet.
In der Ausbildung zum Flying Surveyor werden diese Szenarien ausführlich behandelt. Exemplarisch sei hier die Möglichkeit erwähnt für komplexe Geländestrukturen wie im Gebirge mit schrägen und geneigten Flächen zu fliegen. Damit kann eine Hanglage oder hohe steile Bauwerke schon gut abgebildet werden und auch die Auswertung liefert gute Ergebnisse da damit eine konstante Flughöhe eingehalten wird. Noch komplexer wird es im Gebirge. Hier wird ein gutes Surfacemodell als Grundlage für die höhensensitive Flugplanung benötigt. Dazu kann man auf das übliche weltweite Modell der NASA zurückgreifen, wovon wir dringend abraten weil lokal zu ungenau oder für das Gebiet der BRD auf amtliche Daten zurückgreifen bzw. auf den Höhenserver der Wenninger Geodatenpools. Dieser ist aus WebCADdy frei zugänglich und liefert ein 25 m Raster das für die Profilierung der Flugbahnen dann von der DJI Flugplanung verwendet wird.
Auch dieses Modell ist natürlich im steilen Gelände risikobehaftet. Wir haben daher die Möglichkeit geschaffen ein aktuelles lokales Höhenmodell über eine schnelle Vorbefliegung zu erstellen und in das UAV-Format zu überzuführen und einzulesen. Wir erhalten damit sehr exakte Flugprofile und das erzeugt gleichmäßige Flughöhen für die endgültige Befliegung und damit saubere gleichmäßig genaue Geländehöhen aus der Punktwolke.
Noch ein Wort zu DJI – dem weltweit erfolgreichsten UAV Hersteller (87% Marktanteil)
Wir werden immer wieder gefragt, warum wir einen chinesischen Hersteller unterstützen und warum wir einfachere Drohnen aus der Konsumerwelt bevorzugen. Die Frage ist absolut berechtigt. Das hat gute Gründe und zum Großteil keine kommerziellen Ursachen. Zum einen hat unsere Ingenieure die Bereitschaft von DJI beeindruckt, wie professionell die Firma mit unseren Anregungen umgegangen ist und wie schnell Wünsche umgesetzt wurden. Für die CADdy Akademie als Ausbildungsbetrieb ist die technische Ausgereiftheit, einfache Bedienung und Verlässlichkeit die wichtigste Komponente, neben der Risikobeurteilung (Air Risk, Ground Risk). Aber natürlich auch wie man mit unseren Anregungen umgeht und ob wir gehört werden um unsere Philosophie – „einfacher, schneller, günstiger vermessen“ umzusetzen.
Nach vielen Test und mehreren tausend Flügen und Auswertungen, mit unterschiedlichen Drohnensystemen, sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass wir es mit ausgezeichneten Produkten zu tun haben, dass an Genauigkeit und Ausgereiftheit für Optik, Bildaufzeichnung (Global Shutter), Gimbalsteuerung und Flugstabilisierung, aber auch Aufbauzeiten und „Value-In-the Air“, also dem Geld das in der Luft bewegt wird und dem Flugrisiko ausgesetzt ist, kein aktuelles Pendent gibt. Wenn das auch noch gepaart wird mit der Fähigkeit auf die Praktiker zu hören und zu verbessern was nötig ist, hat man eine gute Wahl getroffen.